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Inclusive Design
Practices to Build Humanising Voice Assistants

Alexa, Siri & Co.: Hilfreich, allwissend und humorvoll – oder vielleicht doch eher: diskriminierend, stereotypisierend und ausgrenzend?

Ich habe mir die Frage gestellt, warum alle Sprachassistenten vermenschlicht und vor allem verweiblicht werden. Der aktuelle Status Quo fördert nachweislich Geschlechterstereotypen, normalisiert und toleriert Beschimpfungen und schließt nicht-binäre Personen aus. Im Laufe der Jahre wurden ablenkende, stumpfe oder entschuldigende Antworten auf verbale sexuelle Belästigung entwickelt. Die oft feminisierte KI weicht missbräuchlicher Nutzung entweder spielerisch aus, reagiert positiv oder nimmt die Beleidigung sogar dankend an.

Durch die Auswahl an größtenteils weiblichen, aber mittlerweile auch männlichen Stimmen wird die wachsende Gesellschaftsgruppe von nicht-binären und queeren Personen ausgeschlossen. Siri, Alexa & Co. sind also eine Form der sozialen Ablehnung durch Design.

2021 © Isabelle Schmit. Alle Rechte vorbehalten.

Eine langfristige, positive und nachhaltige Nutzung von KI ist meiner Meinung nach nur möglich, wenn wir zukünftig mittels inklusiver Designstrategien ethisch akzeptable Produkte designen. Deswegen habe ich einen Prozess entworfen, indem Sprachassistenten zukünftig mittels inklusiver Designstrategien entwickelt werden. Zusätzlich habe ich mit diesem Prozess eine neue virtuelle Sprachassistenten-Persona entwickelt, die als inklusive Alternative zum bisherigen Marktstandard dient. Die Persona trägt den abstrakten und numerischen Namen Doubletwo, hat eine geschlechtsneutrale Stimme und lässt Beschimpfungen von Nutzer:innen nicht weiterhin zu. Der interaktive Prototyp distanziert sich von anthropomorphem Design, betont die robotische Natur des Gerätes und macht auf unangemessene Intents aufmerksam.

Ziel der Arbeit war es, die oben genannten Probleme als valide Schmerzpunkte zu erkennen und zu lösen, und einen neuen Imperativ als emanzipierte Designgrundlage für die Entwicklung von sprachlicher KI zu schaffen.

Isabelle Schmit
macromedia
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