Das Würfelspiel mit rollenspielerischen Elementen richtet sich aber nicht nur an Kinder, sondern stellt viel mehr ein Familienereignis für 2 bis 4 Spieler*innen dar, um junge Menschen mit einem solchen komplexen und sensiblen Thema nicht alleine zu lassen.
Die Geschichte im Spiel erzählt von einem magischen Wald und den dort lebenden Feen. Diese werden von 6 Kreaturen mit dem Namen »Psy« [kurz für Psyche] angegriffen. Die Psy verkörpern dabei jeweils eine spezifische Störung, die im Kindes-, aber auch Erwachsenenalter besonders häufig auftreten [ADHS, Angststörung, Bipolare Störung, Borderline Syndrom, Depression und Magersucht]. Diese Wesen rauben die magischen Kräfte der Feen und machen sie krank, wodurch die Psy selbst größer und stärker werden. Das Ziel des Spiels ist es, als Team die erkrankten Feen zu retten und die Wesen aus dem Wald zu vertreiben.
Durch Aufklärung und Wissensvermittlung über psychische Störungen im Allgemeinen möchte das Projekt eine offene Kommunikation anregen. Die frühzeitige spielerische und kindgerechte Methode, junge Menschen an das Thema heranzuführen, verhindert, dass sie die Normvorstellungen und Vorurteile der Erwachsenen in der Gesellschaft übernehmen, bevor sie sich als Denkmuster manifestieren. Das Spiel hilft dabei, ein Bewusstsein für psychische Störungen und Verständnis für betroffene Personen zu entwickeln.




Diese Aufklärungsarbeit ist aus dem Grund so wichtig, da psychische Störungen in der Gesellschaft nach wie vor mit einer Stigmatisierung und Diskriminierung verbunden sind. Das spiegelt sich im Allgemeinwissen der Bevölkerung wider: »Schizophrenie« wird heute noch fälschlicherweise mit der dissoziativen Identitätsstörung in direkte Verbindung gebracht und beispielhaft bei pubertierenden Jugendlichen wie auch Erwachsenen als Schimpfwort verwendet, wenn sich jemand launisch verhält. Keiner scheint dabei zu wissen, dass sich beide Störungen substanziell voneinander unterscheiden. Auch helfen gegen eine schwere
Depression nicht unbedingt eine Tafel Schokolade, Urlaub oder Sport.
Wir sind noch weit entfernt von einer aufgeklärten Gesellschaft in Bezug auf psychische Störungen. Obwohl sie in der Allgemeinbevölkerung mehr verbreitet sind, als viele Menschen denken würden. Stattdessen bauen nicht aufgeklärte Personen Distanz zu Betroffenen auf. Sie werden ausgegrenzt und nicht länger als Teil der Gesellschaft betrachtet. Dabei ist der soziale Kontakt und die Unterstützung durch die Familien, Freund*innen, aber auch Arbeitskolleg*innen wichtig für die psychische Gesundheit. Denn wie jeder Mensch, sehnen sich auch Betroffene nach Akzeptanz, Anerkennung und Sympathie.
Diese Punkte stellen den Kern dieses Projekts dar. »Die Psy und der verborgene Feenwald« fördert durch die kooperative Spielmechanik den Teamgeist und somit den Gemeinschaftssinn der Spielenden. Denn psychische Störungen sind nicht das alleinige Problem des Individuums. Sie haben Auswirkungen auf das gesamte soziale Umfeld. Die Botschaft des Spiels vermittelt Werte wie Zusammenhalt, Unterstützung und dass niemand alleine gelassen werden darf.
