Kölner Design Preis Toby E. Rodes Award 2020
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Die dunkle Seite des Lichts
Konzeption und Gestaltung einer Fotoserie zum Thema KunstLicht

Licht ist ein Naturphänomen, das jedes Leben auf der Erde bestimmt. Im Laufe der Geschichte lernte der Mensch, sich das Licht zu nutze machen. Zunächst im Umgang mit Feuer und später mit den Errungenschaften der Technik, mittels des Gases und der Elektrizität. Das Kunstlicht verändert das zivile Leben bis heute. Die Technologie des Kunstlichts schritt immer weiter voran. Heutzutage gibt es kaum noch ein technisches Gerät, das nicht mit lichtemittierenden Dioden (kurz LED) ausgestattest ist. Sie gelten als besonders platz- und energiesparend. Als Leuchtmittel ist die LED in 94% aller Haushalte in Deutschland zu finden und beleuchtet täglich die Lebensräume der Menschen.

Allerdings steht künstliches Licht seit einiger Zeit in der Kritik der Medien und verschiedener Wissenschaftler. Das Kunstlicht – vielmehr das „blaue“ Kunstlicht – wird für verschiedene gesundheitliche Beeinträchtigungen des Menschen verantwortlich gemacht. Des Weiteren hat die Lichtverschmutzung von künstlichem Licht den Lebensraum von vielen Tieren negativ beeinflusst. Doch warum setzt sich der Mensch im Zeitalter der Digitaltechnologie, täglich einer nennenswerten Anzahl an Risiken aus und belastet seine Gesundheit und die Umwelt? In meiner Bachelorarbeit wurde das Thema Kunstlicht wissenschaftlich betrachtet und anhand einer qualitativen Befragung die Bedeutung und das Bewusstsein von Menschen im Umgang mit Kunstlicht ermittelt. Bei der Befragung erschloss sich, dass viele der Probanden das volle Ausmaß der Auswirkungen von Kunstlicht nicht kennen. Um ein Umdenken zu ermöglichen, müssen die Risiken publik werden.

Da Licht ein wichtiges Gestaltungsmittel sowie die Grundlage der Fotografie darstellt, bietet sich eine Fotoserie für diese Thematik an. Die Motive werden zum größten Teil mit Kunstlichtquellen, wie beispielsweise von digitalen Displays, beleuchtet. Die Bilder haben den Anspruch sowohl ästhetisch zu sein, als auch eine Botschaft zu transportieren. Eine Abstrahierung mittels verschiedener Metaphern ermöglichen es dem Rezipienten eine individuelle Deutung der Motive zu finden. Ich wollte die Möglichkeit bieten, einerseits das Interresse an zusätzlichen Informationen zu wecken und darüber hinaus einen nachhaltigen Eindruck bei dem Betrachter zu hinterlassen. Mittels der beschriebenen Motive und Emotionen der Probanden, sowie der wissenschaftlichen Hintergründen, habe ich die Fotos gestaltet.

2020 © Josia-Simeon Treder. Alle Rechte vorbehalten.

Meine erstellten Motive sind detailliert geplant und inszeniert worden. Die Themen meiner Bilder sind die Auswirkung von blauem Licht auf den Schlaf und auf die Augen, sowie die Umweltbelastung der Lichtverschmutzung und die Wertschätzung für das natürliche Licht. Eine Bildkampagne, die die Konsequenzen von übermäßigem Kunstlichtgebrauch thematisiert, ermöglicht eine Kommunikation, die sich durch prägnante Motive in dem kollektiven Bewusstsein der Rezipienten einprägen kann.

Um die Fotoserie entsprechend zu präsentieren habe ich eine besondere Art der Publikation gewählt. Da die Zielgruppe sehr umfangreich ist, sollten die Fotos auch für so viele Menschen wie möglich zugänglich gemacht werden. Eine geschlossene Ausstellung der Bilder wäre nicht zielführend, da solche Ausstellungen lediglich, für das Thema bereits sensibilisierte Personen ansprechen. Als thematisch passend bieten sich Leuchtkästen an, wie sie in vielen Städten zu finden sind, da sie das Thema Licht aufgreifen und die Fotos gut zur Geltung kommen können. Die Platzierung der Lichtkästen befindet sich oft an Bushaltestellen oder U-Bahnstationen, wo sie eine große Zielgruppe erreicht. Zugleich bieten die metaphorischen Bilder eine willkommene Abwechslung zu plakativer Werbung.

Josia-Simeon Treder
RFH
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